10. - 13.11.2019: Gruppe der AWO besucht Berlin
Berlinfahrt im Jubiläumsjahr
Die Arbeiterwohlfahrt Viernheim auf Wahlkreisfahrt nach Berlin
Nur wenige Tage, nachdem Bundesjustizministerin Christine Lambrecht im AWO-Familienzentrum Kirschenstraße in Viernheim zu Gast war, um sich über die Umsetzung des Bundesprogramms "Fachkräfteoffensive" zu informieren, startete die Arbeiterwohlfahrt Viernheim im Rahmen des Jubiläumsjahres auf Einladung der Bundesjustizministerin am 10.11.2019 zu einem Gegenbesuch nach Berlin. Organisiert hatte die viertägige Wahlkreisreise die 1. Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt Viernheim, Jutta Schmiddem. Eingeladen waren ehrenamtlich tätige Mitglieder des Vorstandes, des Kleiderladens und der Seniorenfahrten sowie Mitarbeiter*innen aus der Geschäftsstelle und den Kindertagesstätten.
Pünktlich um 9.00 Uhr traf man sich am Sonntag am Mannheimer Hauptbahnhof, um gemeinsam mit dem ICE nach Berlin zu starten. Nach einer kurzweiligen Fahrt ging es um 14.30 Uhr mit dem am Hauptbahnhof in Berlin bereits wartenden Bus weiter in das Hotel Sorat Ambassador. Dort blieben nur wenige Minuten, um einzuchecken, denn bereits um 16.30 Uhr war das Abendessen in der Gaststätte Ambrosius anberaumt. Dafür war für die Besuchergruppe im Anschluss an das Abendessen genügend Zeit, um auf eigene Faust in kleinen informellen Gruppen Berlin zu erkunden.
Am Montag wurde die Gruppe bereits um 8.00 Uhr am Hotel abgeholt, um mit dem Bus in das Regierungsviertel zu fahren. Dort war im Paul-Löbe-Haus mit Christine Lambrecht ein Termin anberaumt. Nach einer kurzen Begrüßung stellte Christine Lambrecht den Gästen ihren Werdegang im Bundestag vor und erläuterte ihre Aufgaben als Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz. So brachte sie kürzlich einige neue Gesetzesvorhaben auf den Weg, unter anderem im Zusammenhang mit fairen Verbraucherverträgen und dem Kampf gegen Hass und Hetze im öffentlichen Raum. Frau Lambrecht sprach sich auch nachhaltig für die Verankerung von Kinderrechten im Grundgesetz aus.
Im weiteren Verlauf des Gesprächs wurden von der 1. Vorsitzenden der Arbeiterwohlfahrt Viernheim, Jutta Schmiddem, aktuelle Themen wie die Einführung der Grundrente oder die soziale Absicherung von einkommensschwachen Berufsgruppen, sowie die besondere Situation von Erzieherinnen und Erziehern in die Diskussion eingebracht. Am Ende der kurzweiligen Diskussionsrunde wurde Christine Lambrecht von der Vorsitzenden der AWO Viernheim für ihre 30-jährige Mitgliedschaft bei der AWO ausgezeichnet.
Danach ging es über zum Teil unterirdische Katakomben weiter zum Plenarsaal. Dort gab ein freiberuflicher Mitarbeiter für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zahlreiche Informationen zur Anzahl der Abgeordneten, der Organisation und Struktur ihrer Arbeit etc. Bei sonnigem Wetter konnte anschließend die Glaskuppel des Reichstagsgebäudes besichtigt und ein wunderbarer Rundblick über Berlin genossen werden.
Nach dem Mittagessen stand eine Stadtrundfahrt auf dem Programm, die sich an politischen Gesichtspunkten orientierte und die Gruppe am Ende zur Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin-Tiergarten führte. Seit dem 2. Juli 2014 dokumentiert dort die Dauerausstellung "Widerstand gegen den Nationalsozialismus" die gesamte soziale Breite und weltanschauliche Vielfalt des Kampfes gegen die nationalsozialistische Diktatur. Erschöpft von dem dichtgedrängten Programm freute sich die Gruppe um 18.30 Uhr auf das Abendessen in einem italienischen Restaurant.
Am Dienstag konnte die Gruppe etwas länger schlafen, denn der Bus wartete erst um 8.30 Uhr auf Abholung der Teilnehmer im Hotel. Neben einer Stadtrundfahrt an touristischen Zielen orientiert, stand um 10.00 Uhr der Besuch und eine Führung im Willy-Brandt-Haus an. In einer Diskussionsrunde wurde über die jüngste Entwicklung der SPD und den schwierigen Stand der etablierten Parteien in der politischen Landschaft diskutiert.
Nach dem Mittagessen ging es weiter in das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Dort wurde die Gruppe von einer Mitarbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit begrüßt. In der anschließenden Diskussionsrunde wurden Aspekte des "Gute-Kita-Gesetzes" beleuchtet und zum Teil kontrovers diskutiert.
Es folgte die Fortsetzung der Stadtrundfahrt, diesmal wieder an politischen Gesichtspunkten orientiert. Am Ende stand der Besuch des Dokumentationszentrums "Topographie des Terrors". Im Mittelpunkt der Dauerausstellung stehen die zentralen Institutionen von SS und Polizei im "Dritten Reich” sowie die von ihnen europaweit verübten Verbrechen. Entlang eines "Tafelbandes”, das überwiegend Fotomaterial präsentiert, sowie thematisch zugeordneter Pulte mit Dokumenten (Faksimiles) werden die Besucher durch die Themen der fünf Hauptkapitel geführt: Die nationalsozialistische Machtübernahme (I), Institutionen des Terrors (SS und Polizei) (II), Terror, Verfolgung und Vernichtung im Reichsgebiet (III), SS und Reichssicherheitshauptamt in den besetzten Gebieten (IV) sowie Kriegsende und Nachkriegszeit (V).
Beim gemeinsamen Abendessen um 18.30 Uhr wurde noch viel über die zum Teil bedrückenden Dokumentationen diskutiert.
Am Mittwoch, dem letzten Tag der Wahlkreisreise, mussten zunächst die Koffer gepackt und aus dem Hotel ausgecheckt werden. Dann ging es per Bus in die ehemalige Zentrale Untersuchungshaftanstalt der Stasi in Berlin-Hohenschönhausen, in der ein Informationsgespräch und eine beeindruckende und bedrückende Führung durch die Gedenkstätte auf die Gruppe wartete.
Bevor es wieder nach Viernheim ging, wartete noch ein Mittagessen im Restaurant "Ständige Vertretung". Gegen 20.30 Uhr kamen die Teilnehmer müde und erschöpft, aber mit vielen interessanten und nachhaltigen Eindrücken in Mannheim am Hauptbahnhof an.
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